Saint Martin 20.03. bis 30.03.2017

Wir fahren im Morgengrauen los, um den wenigen Wind, der für heute angesagt ist, auszunutzen. Tatsächlich verlassen wir nach einer halben Stunde den Windschatten von St. Barths und können segeln. Der schwache achterliche Wind reicht mit 8 bis 10 kn geradeso dazu aus. Andere müssten jetzt motoren. Langsam aber ruhig kommen wir voran. Isa zieht sich mangels Aufregung in ihre Koje zurück. Wir fahren östlich an St. Martin vorbei, um in die Anse Marigot zu gelangen. Dort erwartet uns ein großes lichtes Ankerfeld mit klarem, hellblau schimmernden Wasser und Sandgrund. Die LARIDAE kommt eine Stunde nach uns an und freut sich über unsere Anwesenheit. Als sie ihr Ankermanöver beendet haben, stellen sie fest, dass sie hinter der Fake-Mango parken (ein anderes gelbes Boot, das uns ähnelt). Ob sich deren Besatzung gewundert hat, als der Jubel so jäh verstummte? Wir fanden das komisch und so weit weg lagen wir auch nicht. Wir checken wieder französisch ein. Bei Island Waterworld, einem Ship-Chandler steht ein Computer. Dort füllen wir ein Formular mit unseren Daten, der Laden drückt seinen Stempel drauf und fertig. Vor dem Laden treffen wir die belgische Familie von der HIGH FIVE wieder, die uns mit vielen Tipps versorgt. Dann laufen wir zum nächsten Supermarkt und essen 1 Liter Erdbeersorbet.

 

 

 

Am nächsten Tag erkunden wir die Lagune mit unserem Dinghy. Das Wasser hier drinnen ist eklig dreckig, es liegen viele Wracks hier aber auch viele Segelboote. Wir entdecken die FLIP-FLOPS und wollen eigentlich nur kurz Hallo! sagen. Doch Nicci und Haig sind so froh uns zu sehen, dass sie gleich die Hände von ihrem Verkabelungsprojekt lassen. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang. Das letzte mal haben wir uns in Antigua gesehen (und dachten wir sehen uns nie wieder). Zum Glück haben wir immer eine Stirnlampe im Rucksack…

 

 

 

Das Fort wird von uns erklommen. Die tolle Aussicht auf die Ankerbucht lässt uns verweilen. Die Kinder klettern auf alle Steine und Mauern und erkunden das Fort auf eigene Faust. Der Nachmittag am Strand muss leider ausfallen. Es herrschen solche Wellen, dass ein Anlanden mit dem Dinghy unmöglich ist. Wir laden die Familie von der WILMA zu einem Badenachmittag von unserer Badeplattform ein. Nun sind wir 4 Erwachsene und 6 Kinder an Bord. Wow, so ein Spaß. Allerhand artistische Sprünge wurden ausprobiert bis alle blitzeblau gefroren waren und zitterten. Heute darf Sophie bei Martha (7) auf der WILMA übernachten. Es dauert nicht einmal eine Sekunde bis sie Ja gesagt hat und laut jubelt. Schule kann sie am nächsten Vormittag auch gleich dort machen, während der Rest der MANGO-Crew zum Einkaufen fährt. Enttäuschenderweise führte dieser Supermarkt keine Tetrapack-Milch, gar keine! Naja, wir kriegen unsere Einkaufstaschen trotzdem voll und lassen uns per Anhalter zurück nach Marigot fahren. Zusammen mit der WILMA besteigen wir noch mal das Fort. Die Kinder klettern und spielen Verstecken. Unsere kennen sich ja schon gut aus und haben kleine Vorteile.

 

 

 

Heute nimmt Nick den Shoppingbus zum Super U. Ja, schon wieder einkaufen. Wir wollen in die British Virgin Islands fahren, wo das Angebot mager und extrem teuer sein soll. Wir sorgen vor. Eric und Isa waschen, trocknen und legen in dieser Zeit drei Maschinen Wäsche. Hier im Waschsalon gibt es superschnelles Internet, das nutzen wir auch ausgiebig zur Kommunikation. Wir düsen mit Einkäufen und Wäsche zurück zur MANGO. Nach dem Mittagessen haben wir einen Zahnarzttermin für die ganze Familie. Die Zahnärztin war zufrieden mit uns und wir sind es auch wieder. Der Rest des Nachmittages geht mit Verstauen und Beziehen dahin. Wir sind sehr froh, als die LARIDAE zum Sundowner einlädt und wir unserem Chaos entfliehen können. Am Abend verstauen wir weiter, z.B. 90 Liter Milch.

 

 

 

Wir bitten den Katamaran vor uns, ein paar Meter vorzufahren, damit wir unseren Anker hochziehen können. Dann segeln wir bei angenehmen Bedingungen und wenig Welle in die Baie Grande Case. Die FLIPFLOPS ist auch schon da und LARIDAE folgt ein paar Stunden später. Der Ort hat viele kleine Läden und jede Menge Restaurants. Der Duft von BBQ zieht uns magisch an. Wir bestellen Spareribs (Rippchen) und vertilgen alles bis auf den letzten Krümel. Wir hatten anscheinend ein Schweinefleisch-Defizit! Hier bekommt man vor allem Hühnchen zu kaufen. Am Abend besuchen uns LARIDAE und FLIPFLOPS. Wir füllen unsere Festplatte mit Unmengen von ebooks, denn neuerdings sind wir stolze Besitzer eines ebook-Readers. Wir verbringen einen tollen Erwachsenenabend und diskutieren die Optionen für die Hurrikan-Saison. MANGO hat noch keinen Plan.

 

Am Morgen entdecken unsere Kinder das Stück Zuckerrohr, mit dem man Kinder zur Vernunft bringen kann (ein Geschenk von FLIPFLOPS). Hier nennt man so etwas Beating-Stick, in Deutschland kennen wir Ähnliches als Rute. Unsere Kinder sind heute sehr lieb, auch die Schule klappt super und ohne Gemeckere.

 

Am Nachmittag fahren wir zum Schnorcheln. Bei guter Sicht sehen wir viele bunte Fische, auch die hektischen Sergant Major Fische. Sie müssen die ganze Zeit ihre Eier beschützen, weil alle Fische sie fressen wollen. Sobald sich jemand nähert, versuchen sie den Eindringling zu vertreiben und benehmen sich wie aufgescheuchte Hühner. Den Abend verbringen wir wieder in der schnuckeligen Stadt, die dienstags immer abgesperrt wird. Wir schlendern ein wenig, besuchen das sehr interessante kleine Naturkundemuseum (www.lesfruitsdemer.com) und enden wieder beim BBQ mit Spareribs.

 

Wir motoren wieder zurück nach Marigot Bay. Nach dem Mittagsschlaf motoren wir per Dinghy über die Lagune in Richtung Flughafen. Beim Restaurant-Schiff Pink Iguana löhnen wir 10 US-Dollar für den Dinghy-Parkplatz (Frechheit!) und laufen zum Maho-Beach. Dieser liegt am Ende der Start- und Landebahn des Prinzessin-Juliana-Airports. Man kann sich hier ordentlich sandstrahlen lassen, wenn die Flugzeuge starten. Es ist für uns alle sehr spektakulär und wir haben viel Spaß zusammen mit der Familie der TRISMIC. Gegen 18 Uhr startet noch ein größeres Flugzeug, das warten wir noch ab, dann machen wir uns auf den Rückweg. Zum Abendessen sind wir auf der FLIPFLOPS eingeladen und werden kulinarisch verwöhnt. Die Kinder vergnügen sich prächtig und verbessern ihr Englisch weiter. Eric: „Sometimes (manchmal) höre ich nicht.“ Sophies Antwort: „Allways (Immer)!“

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Nick (Donnerstag, 08 Juni 2017 02:41)

    toller Artikel Isa