Niuatoputapu, Tonga vom 12.08. bis 20.08.2018

Mal wieder lag der Wetterbericht falsch, wir haben Flaute, wenn Wind angesagt ist und die Richtung haut auch nicht hin. Naja, entlang der Wolkengrenzen lässt es sich recht flott segeln und zwischendurch motoren wir eben. Nach knapp zwei Tagen erreichen wir morgens die Insel. Als es hell genug ist, passieren wir den Pass und ankern. Wir sagen den Ankernachbarn Hallo, begrüßen die MOYA und bekommen einen halben Mahimahi geschenkt. Super, ums Mittagessen müssen wir uns keine Gedanken mehr machen. Weil Sonntag ist, können wir nicht einklarieren und bleiben einfach mal faul an Bord.

 

Am Montagmorgen versuchen wir zum Zoll zu laufen, werden jedoch nach wenigen hundert Metern mitgenommen und direkt vor Ort abgeliefert. Die Zolldame hatte offensichtlich noch keinen Kaffee, gähnend schickt sie uns erstmal ins Häuschen nebenan zur Bank. Dort beobachten wir live, wie langsam man arbeiten kann. Es gibt einen Schalter, aber vier Angestellte. Der Schalterbeauftragte muss alles von seiner Chefin gegenzeichnen lassen und schnappt auf dem Weg zu ihr (ca. 3m) an der Hintertür erstmal Luft. Wir tauschen Euro in Pa’ang bzw. Tonga-Dollar. Vom Zoll werden wir direkt wieder weggeschickt. Die Beamten wollen heute Nachmittag um zwei von uns auf unser Schiff gebracht werden. Wir haben kaum das Gebäude verlassen, als wir erneut eine Mitfahrgelegenheit haben, auf der Ladefläche eines Pickups. Zack, sind wir wieder am Pier. Wir machen Mittagessen, räumen auf und machen uns Gedanken, was wir verstecken sollen (nichts). Gegen zwei Uhr hupt es auf dem Steg. Nick holt die beiden Offiziellen (einzeln) mit dem Beiboot ab. Etwas kräftig gebaut, die beiden und wir wollen ja den Motor nicht überlasten. Dann füllen wir Formulare aus, beantworten Fragen zu unseren Medikamenten und Früchten, bekommen unsere Stempel und gut. Wir lassen unsere seltsamen Bananen verkosten, die offensichtlich eine Fehlinvestition waren und bugsieren die Beamten zum Nachbarboot.

Später gehen wir an Land. Sofort werden wir von Kindern in Beschlag genommen. Unsere spielen gleich Fangen und Verstecken mit ihnen bevor wir uns den Weg zum Strand auf der anderen Seite der Insel zeigen lassen. Zusammen mit der MOYA-Familie laufen wir durch einen Müll- und Mücken-verseuchten Wald. Die einheimischen Kinder stehen uns Rede und Antwort, soweit ihr Schulenglisch es zulässt. Irgendwann kehren die Kinder um und wir erreichen den sehr schönen Strand. Feiner Sand, ein Wrack zum Gucken, ein paar Muscheln und Korallen. Schade dass es schon so spät ist…

 

Am nächsten Tag laufen wir zur „Quelle“. Sie besteht aus Brackwasser und müffelt etwas abgestanden. Dreiviertel der Familien schwimmen trotzdem darin. Danach spielen die Kinder noch ein wenig im Seichten. Nach einem Kekspicknick gehen wir zurück, sehen 18 Pferde, viele Schweine aller Altersstufen, ein paar Hühner und sogar Schafe. Unterwegs treffen wir die Dame vom Zoll. Sie fährt alle Kinder und Isa zurück zum Anleger, super für die müden Füßchen. Kurz darauf kommt der Rest der Truppe mit dem Health/Quarantine-Officer angefahren. Die Einheimischen ertragen es wohl nicht, uns laufen zu sehen. Später lernen wir Tiu und ihre vierjährige Tochter kennen. Sie schenken uns Obst und geben uns Infos über die Insel. Letzten Monat war der König von Tonga hier. Den haben wir leider verpasst.

 

Heute liegt die südpazifische Konvergenzzone genau über uns. Das bedeutet strömender Regen und Ekelswetter. Nick wagt sich trotzdem an Land. Er klariert aus und kauft uns eine Internet-SIM-Karte. Jetzt sind wir wieder online (3G), und das auf solch einer kleinen Insel! Möglich ist das hier erst seit drei Monaten.

 

Die MOYA startet und drei bekannte Boote kommen an. So wird es nicht langweilig. Wir verschenken Erics kleines Laufrad und freuen uns über den Platzgewinn in unserer Backskiste. Ein großer Beutel ausrangierter Kinderkleidung bleibt ebenfalls in Niuatoputapu.

 

Von der MANGO aus kann man bei guter Sicht jeden Tag den Blas von Buckelwalen sehen. Sie haben außerhalb des Riffs ihr Sommerrevier. Vom kleinen Motu aus kann man sie noch besser beobachten, aber am Besten ging es mit dem Dinghy. Isa darf an einem ruhigen Tag im Dinghy der BELLA CIAO mitfahren. Kaum haben wir den Pass verlassen, sehen wir einige Buckelwale in der Nähe. Wir stoppen den Motor und warten. Tatsächlich schwimmt eine Mutter mit ihrem Kalb ganz in unserer Nähe. Das ist ein ergreifendes Gefühl! Hier auf der Insel sind Waltouren nicht reglementiert. In Vava’U wird man von den kommerziellen Anbietern verscheucht und muss auch mit Strafen rechnen, wenn man auf eigene Faust Whalewatching versucht.

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