El Hierro 20.04. bis 23.04.2016

El Hierro 20.04. bis 23.04.2016

 

 

 

Außerhalb des Hafens ist kaum Wind und der weiß auch nicht so recht, aus welcher Richtung er nun wehen soll. Schon von Weitem sehen wir plötzlich weiße Wellenkämme, ein Hinweis auf viel Wind. Wir tauschen nach zwei Minuten die Genua gegen die Fock und segeln recht holprig einen Halbwindkurs mit Wellen von rechts. Ab und zu gibt es auch eine Salzwasserdusche für die MANGO. Später können wir wieder unsere neue Genua zum Einsatz bringen bis irgendwann der Wind ganz aufgibt und der Motor gefragt ist. Vor dem Frühstück entdecken wir Pilotwale.

 

Beim Anfunken des Hafenmeisters antwortet dieser: „Espagnol por favor!“  (Bitte auf Spanisch). Da reicht Isa das Funkgerät spontan an Nick weiter, der es schafft, unser Kommen anzukündigen. Der Hafenmeister/ Hafenpolizist und was er sonst noch für Jobs hat, gibt uns den Hafenschlüssel und gibt uns zu verstehen, dass wir in einer Stunde in seinem Büro erwartet werden. Dort ist er leider nicht. Nick wartet davor mit unseren Dokumenten, während der Rest der Familie sich auf dem örtlichen Spielplatz austobt. Nach dem Mittagessen halten wir Eltern ein Schläfchen, während unsere Kinder ruhig und einträchtig malen. Am Nachmittag schlendern wir durch La Restinga und landen ziemlich schnell wieder auf dem Spielplatz, denn der Ort ist klein.

 

 

 

Von El Hierro wollen wir natürlich auch etwas mehr sehen als den Hafen, bei dessen Ausbau die sanitären Anlagen vergessen wurden, oder den Spielplatz. Für unseren Ausflug nach Valverde nehmen wir den „Baby-Bus“ (sagt Eric) bis nach El Pinar. Dort steigen wir samt Busfahrerin in einen normalgroßen Bus um, der aber leider nicht anspringt. Eric vermutet, dass eine Wolke oder Lava in den Motor gekrochen ist. Also steigt die ganze Busgesellschaft in den ersten Bus zurück. Die Fahrt nach Valverde, der Inselhauptstadt mit ca. 1600 Einwohnern zeigt uns den grünen Teil der Insel. Wir durchqueren Pinienwälder, Weideland mit Kühen und Pferden, sehen Wildblumen in gelb, rot und lila und Steinmauern, wie in England. Die Busfahrt ist auf keinen Fall langweilig. Valverde selbst ist sehr beschaulich. Wir besichtigen die Kirche Maria de la Conception und schlendern etwas umher. Im Supermarkt plündern wir das Regal mit den europäischen Spezialitäten. Wir können die Beute kaum tragen. Wo wir das alles verstauen wollen, ist uns in diesem Moment egal, erstmal haben. Im Bus zurück (derselbe Baby-Bus, dieselben Fahrgäste) schläft Eric kurz vor unserer Haltestelle ein und lässt sich nur mit großer Mühe zum Aussteigen bewegen.

 

 

 

Am Nachmittag besuchen wir das Lava-Feld westlich des Hafens. Hier darf man überall lang laufen und herumklettern. Keine Verbote, wie auf den anderen Kanarischen Inseln. Wir nennen diese ehemals dünnflüssige Lava „Teig-Lava“. Das beflügelt die Fantasie. Unsere Kinder träumen vom Teig-Naschen. Nahe dem Ufer finden wir eine Salzwasser-Pfütze, eine „Saline“. Darin finden wir Fleur de Sel und ein fast transparentes Plättchen. Die Geschmacksprobe ergibt: salzig! Danach schauen wir uns die Muränen an. Im Hafen ist ein kleines Becken mit einem schmalen Meereszugang. In der Dämmerung kommen die Muränen heraus. Ein Fischer füttert sie mit kleinen Fischen. Irgendwann schnappen sie die Happen nicht mehr, die vor ihrer Nase schwimmen. Da sind sie wohl satt. Sophie fragt sich, ob Flotsam und Jetsam aus dem Film Arielle auch hier wohnen.

 

 

Alle anderen bewohnten Segelboote haben mittlerweile den Hafen verlassen, was nun für gute Wasserqualität spricht (siehe oben). Nick geht mit den Kindern direkt von unserer Badeplattform aus schwimmen. Isa kann und will der Erfrischung bei 20°C Wassertemperatur auch nicht länger widerstehen. Nun heißt es Bewegung, bei einem Spaziergang auf der Hafenmauer. Wir bunkern ein letztes Mal Wasser, räumen alles auf und weg, damit wir morgen wirklich Richtung Kap Verden lossegeln können. Unser Funkwecker hat ein Signal aus Deutschland empfangen.

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